Initiative gegen Vollmachtmissbrauch Logo

Gesichter des

Missbrauchs

Vielfältige Formen, eine gemeinsame Bekämpfung.

In dieser Sektion beleuchten wir die verschiedenen Arten des Vollmachtmissbrauchs, die eine breite Palette von Handlungen und Taktiken umfassen. Zusammen können wir diese verschiedenen Formen des Missbrauchs erkennen, bekämpfen und eindämmen.

Muster des Missbrauchs

Finanzieller Missbrauch ist eine heimtückische Methode der Ausbeutung, die oft unentdeckt bleibt, denn die Abschottung ist Teil der Methode und begünstigt die Verschleierung.


Er funktioniert nach der immer gleichen Abfolge aus betont hilfsbereitem Auftreten am Anfang, Rufschädigung und Abschottung des Umfelds im nächsten Schritt und anschließender Vermögensschädigung und Vertuschung.

Sollten Sie diese Muster beobachten, zögern Sie nicht zu handeln.

  • Gutmachen

    Täterinnen und Täter nähern sich den Menschen und bieten ihre Hilfe an. Sie machen sich gut.  Das Opfer freut sich, Unterstützung zu haben. Sie  gewinnen das Vertrauen ihrer Opfer, geben vor, nur deren Wohl im Sinn zu haben. Es beginnt mit kleinen Handreichungen, geht über Einkäufe, bis zu Arzt- und Bankbesuchen. Vielleicht waren sie auch schon immer in der Nähe. Im Laufe der Zeit machen sich die Täter unentbehrlich und erlangen den Ruf des fürsorglichen Helfers. Der alte Mensch denkt sich nichts Böses, denn so funktioniert es doch gut und auch das Umfeld hat den besten Eindruck. 


    So handeln auch redliche und freundliche Menschen, die wirklich helfen wollen. 




    Im nächsten Schritt wird eine Vollmacht erteilt, die zwar nur für die kleinen Handreichungen  gedacht ist. Nicht selten ist es dann doch eine Generalvollmacht. Der kleine Satz am Ende, dass alle vorherigen Vollmachten widerrufen werden, wird gerne überlesen. Oft werden Vollmachten unter Druck oder in Eile, oder die Brille ist gerade ncith zur Hand und in einer Situation der Abhängigkeit oder auch schon unter leichten kognitiven Einschränkungen erlangt, wodurch die Betroffenen ihre finanziellen und rechtlichen Angelegenheiten in die Hände der Täterinnen und Täter legen. Der Täter ist nun bestens gerüstet, um alleine mit der Scheckkarte loszuziehen. Damit ist das Einfallstor für die Ausbeuter, die Finanzen der vulnerablen Menschen zu kontrollieren und zu missbrauchen weit geöffnet.

    Meist geben schon die Umstände und Zeitpunkt einer Vollmachterteilung Anlass zur Sorge.


    Gleichzeitig schafft der Täter auch räumliche Nähe; zieht beim Opfer ein, ist ständig vor Ort oder nimmt das Opfer zu sich. Auch von Entführungen wird berichtet. Zunächst scheint es den Opfern gut zu gehen, denn sie haben immer Gesellschaft. Der Täter lobt sich selbst und das Opfer stimmt dem zu. Dann wendet sich das Blatt.


  • Schlechtmachen


    Damit der Täter unbehelligt agieren kann, muss er Störfaktoren ausschalten. Freunde und Angehörige, mit denen das Opfer zuviel reden könnte, sind ihm zuwider. Besonders Vertraute, die das Opfer gut kennen, müssen ausgeschaltet werden. Nicht sofort, sondern schleichend. Das frühere soziale Umfeld und frühere Vertrauenspersonen werden schlecht gemacht. Und zwar in alle Richtungen. Intrigen werden gesponnen. Auch Dritte lassen sich hinreissen, die "aufopferungsvollen Helfer"  darin zu unterstützen, vermeintliche Störer fernzuhalten. Damit werden jegliche Transparenz und Unterstützung für das Opfer abgeschnitten. Die ständige Gesellschaft auch bei Besuchen früherer Freunde und Angehöriger wird in Wahrheit zur Überwachung. Telefone werden manipuliert und funktionieren nicht oder werden gar abgehört. Besucher werden unter fadenscheinigen Erklärungen abgewiesen: „Der Opa schläft gerade… Der Arzt ist gerade da… Es geht ihm gerade nicht gut“. 


    Schließlich ergeht ein Kontakt – und Besuchsverbot. 

    Die Besuche täten dem alten Mensch gar nicht gut heißt es oft. Er habe sogar Angst vor „diesen Leuten“, die doch frühere Freunde oder Angehörige sind. 


    Die Post wird abgefangen. Nachdem es still wird im Haus, wird dem Opfer gesagt, es kümmere sich ja wirklich niemand mehr, nicht einmal Anrufe oder Besuche oder Briefe. Es sei verlassen. Das Opfer weiß oftmals nicht, dass der Täter hierfür gesorgt hat. Durch die Isolation fühlen sich die vulnerablen Menschen noch hilfloser und abhängiger von ihren Ausbeutern. Nicht selten greifen Täter zu fragwürdigen Medikamenten, um das Opfer ruhig zu stellen, wehrlos zu machen und unter Kontrolle zu bringen, damit es nicht "ausbricht"  Das Opfer sitzt in der Falle und kommt nicht raus. 


  • Wegmachen

    Schließlich kommt es zur finanziellen Ausbeutung. Die Täterinnen und Täter nutzen ihre erlangten Vollmachten und die Isolation ihrer Opfer aus, um Geld, Vermögenswerte und Ressourcen zu vereinnahmen. Unter dem Vorwand der Pflege werden Anschaffungen getätigt:  Autokäufe, (ein SUV wegen des guten Einstiegs ), Hausrenovierungen (wegen der Pflegebedürftigkeit), Lebensmittelkosten in der Höhe eines Großfamilienbedarfs, Bekleidung bleibt ohne Quittung, es folgen großzügige „Geschenke“ der Opfer, auch in Form von Immobilien.  Auch hier können Medikamente im Spiel sein. Wenn dann das Opfer aus seiner Wohnung ausgezogen wurde, folgen bisher ungeahnte Luxusreisen.…


    Wenn das Vermögen zur Neige geht, bleibt der Mensch häufig sich selbst überlassen, wird mittels der Vollmacht in ein Heim abgeschoben oder stirbt einen einsamen und manchmal auch ungeklärten Tod. Vom Tod erfahren die ausgegrenzten Kinder oft erst – wenn überhaupt - wenn das Opfer schon eingeäschert und im anonymen Waldfriedhof beigesetzt ist. Sie hatten vorher oft schon Kontaktverbot. 


    Wenn die Täter aus dem Umfeld kamen, und nicht selbst verschwinden können, stellen die Täter das Abschieben in ein Heim gerne als eigenes Leid und schmerzliche Entscheidung dar. Sie behaupten, dass trotz allergrößter Bemühungen und persönlicher Aufopferung die bisher geleistete Pflege zu Hause nicht mehr möglich war. Meist war die Unterbringung schon lange im Voraus geplant, manchmal wird jedoch auch noch rüstigen Senioren empfohlen 'vorübergehend' während eines Urlaubes in ein Heim zu ziehen. Viele wissen nicht, dass Sie ihr Zuhause nie mehr wieder sehen. In den kargen Zimmern finden sich dann manchmal Bilder aus glücklichen Tagen, die den Schein aufrechterhalten sollen. 


    Heime werden oft in sicherer Entfernung von Freunden gesucht oder Besuche werden limitiert. In extremen Fällen wurden Angehörige schon unauffindbar in drittklassige Einrichtungen in osteuropäischen Nachbarländern weggebracht, in denen die Pfleger nicht mal dieselbe Sprache sprechen und die ausgeschlosenenen Kinder nur noch durch Dritte  über den Tod informiert wurden.


    Die Opfer sind oft sediert oder schon durch vorangegangene Medikationen oder die Schikanen stark beschädigt.  Sie sind nun geschäftsunfähig und verstehen nicht, was mit ihnen geschehen ist. Die Kinder können nicht mehr helfen, sie haben oft keine Vollmacht mehr. 


    Wenn die Täter Fremde waren, verschwinden sie oft spurlos und können kaum noch strafrechtlich verfolgt werden.

Methoden der Isolation

Opfer und deren Freunde sollten über diese Praktiken Bescheid wissen und sich gegen sie wehren. Was harmlos scheint, dient womöglich anderen Zielen. Wenn Sie oder jemand, den Sie kennen, mit solchen Methoden konfrontiert ist, sollten Sie rechtliche Schritte in Erwägung ziehen und professionelle Hilfe suchen. Informieren Sie Polizei und Betreuungsgerichte, wenn ihr Freund oder ein Elternteil nicht mehr (alleine) für Sie zu sprechen oder nicht erreichbar ist.

Bittere Pillen, K.O.-Tropfen und sonstiges Gift

In vielen Fällen des Vollmachtmissbrauchs und der Ausnutzung hilfloser Menschen spielt auch der Missbrauch von Medikamenten eine fatale Rolle. Täter setzen gezielt Medikamente ein, um die Opfer körperlich und geistig zu schwächen. Dabei werden verschiedene Methoden des Medikamentenmissbrauchs angewendet und verschiedene Ziele verfolgt, die bis hin zur Tötung reichen können.



Schwächung und Gefährdung der Opfer durch Medikamentenmissbrauch und Beeinflussung von Nahrung und Flüssigkeitszufuhr.


  • Aufbau von Kommunikationshindernissen

    • Abwehr von Besuchen und Eingriff in Gespräche, um das Opfer von Freunden und Familie zu isolieren. 
    • Verstecken von Telefonen oder Entfernen der Akkus in Kommunikationsgeräten, um den Kontakt zu unterbinden. 
    • Abklemmen der Türklingel. Verstecken oder Verschwindenlassen von Brillen oder Hörgeräten oder Entfernen der Batterien.
    • Drastische Änderungen der Gewohnheiten, des Umfeldes und Umgangs um das Opfer physisch zu schwächen und zu destabilisieren.
  • Diffamierung, Ränkespiele und Manipulation

    • Diffamierung von Freunden und Angehörigen, sowohl gegenüber dem Opfer als gegenüber Dritten. Nicht selten haben diese Dritten dabei ein eigenes Interesse am guten Einvernehmen mit den Tätern oder deren Helfer. Damit wird von mehreren Seiten die Unterstützung für das  Opfer abgeschnitten  und auch das Vertrauen des Opfers in seine Freunde und Weggefährten erschüttert.


    • In der Isolation ist das Opfer leicht zu manipulieren und zu kontrollieren, in seinen  Entscheidungen zu beeinflussen. Das Opfer ist von unabhängigen Informationen und Meinungsaustausch abgeschottet.


    • Skrupellose Anschuldigungen und Unterstellungen über ehemalige Vertraute werden verbreitet. Dem Opfer wird suggeriert, die eigentlichen Vertrauten wollen nur an sein Geld. Dritten wird suggeriert, das Opfer wolle mit früheren Weggefährten nichts zu tun haben und müsse vor ihnen beschützt werden.


    Hier die immer gleiche Hitliste der Diffamierungen gegen Angehörige, mit denen der Täter erreichen will, dass Andere ferngehalten werden. 


    Bei genauer Betrachtung spricht der Täter dabei meist von sich selbst:


    • Es geht ihm/ihr nur um`s Geld. 
    • Schon früher hat er versucht sich am Geld zu vergreifen.
    • Er lügt.
    • Das Opfer will mit ihm nichts mehr zu tun haben.
    • Er hat noch nie etwas für das Opfer getan.
    • Das Opfer hat Angst vor ihm.
    • Er ist gewalttätig.
    • Er hat schon früher das Opfer bestohlen bzw ausgenommen.
    • Er gefährdet mit seiner Anwesenheit das Wohl  und die gute Pflege des Opfers.
    • Er ist einfach nur ein Querulant. 
    • Opfer und/oder Angehörige haben psychische Probleme oder Wahnvorstellungen. 
  • Einschüchterung, Drohung und Medikamente

    Wenn das Opfer nicht so leicht zu manipulieren ist :


    • Sedierung durch die Verabreichung von Medikamenten, um das Opfer hilfsbedürftig  oder bewegungs- und handlungsunfähig zu machen und in die Abhängigkeit zu treiben.


    • Einsatz von psychotropen Medikamenten, um den eigenen Willen des Opfers zu brechen und es "führbar" bzw "gefügig" zu machen.


    • Inaussichtstellen von negativen Konsequenzen, wenn das Opfer den Kontakt zu unerwünschten Personen nicht aufgibt.


    • Drohung, das Opfer werde sich selbst überlassen, oder in ein Heim gebracht, wenn es sich nicht fügt.


    • Schüren von Angst vor jedweden Kosnequenzen auf die der Täter nun mit der Vollmacht Einfluss hat oder auch nur vorgibt.

  • Kontaktsperren, Besuchsverbote und sonstige Hindernisse


    • Verhängung von Kontaktsperren gegenüber früheren Weggefährten, um jeglichen sozialen Kontakt zu verhindern, meist unter dem Vorwand das Opfer schützen zu müssen.


    • Nur vom Täter ausgesuchte Besucher werden vorgelassen. Einrichtung von Besuchszeiten mit Voranmeldung.


    • Überwachung von Besuchen und Besuchern, um sicherzustellen, dass das Opfer keinen Widerstand leisten und nicht frei reden kann.


    • Abweisung von Besuchern mit Ausreden: „ dem Opfer gehe es nicht gut… Er schlafe gerade, Der Arzt sei da, anderweitiger Besuch sei da… etc“

  • Körperliche und seelische Gewalt

    • Physische Gewalt, einschließlich körperlicher Angriffe und Misshandlungen. Festhalten, Bedrängen bis hin zum Schlagen.


    • Einsperren und Kontrolle der Bewegungsfreiheit des Opfers.


    • Psychische Gewalt, um das Opfer zu manipulieren, zu demütigen oder einzuschüchtern. Dem Opfer werden seine Schwächen vorgehalten: Z. B: Inkontinenz wird zum öffentlichen Thema in Gegenwart Dritter gemacht. Es wird eingeschüchtert.


    • Einfordern von Dankbarkeit und Fügsamkeit gegen „Fürsorge“. Ihm wird gedroht, es werde sich sebst überlassen, wenn es sich nicht fügt. 


    • Das Opfer wird in die Vorstellung gedrängt, dass nur der Täter ihm helfen könne und es ohne ihn verloren sei.  


    • Dem Opfer wird ein  schlechtes Gewissen und Undankbarkeit eingeredet.


  • Verletzung der Privatsphäre

    • Abhören und Aufzeichnen von Telefonanrufen, um vertrauliche Gespräche abzufangen. Manipulation der Fritzbox. Damit kennt der Täter potenzielle Vertraute des Opfers und kann einer Hilfestellung von außen entgegenwirken. Den Senioren ist die Möglichkeit der Manipulation einer Fritzbox kaum bekannt.


    • Post abfangen, um Informationen zu stehlen oder zu kontrollieren.


    • Dauernde Präsenz der Täter insbesondere bei Besuchen oder auch bei Telefonaten.

  • Einschränkung der Bewegungsfreiheit

    Oft sehen die Einschränkungen "zufällig" aus


    • Versprerren der Ausgangstüren durch Hindernisse (Zuparken)
    • Wegnahme von Hilfsmitteln wie Rollator, Gehstock oder Rollstuhl.
    • Anbringen komplizierter Schlösser.
    • Wegnahme von Schlüsseln, damit das Opfer nicht mehr nach Hause kann, wenn es  das Haus verlässt.
    • Einsatz von ruhigstellenden Medikamenten; das Opfer kann kaum oder gar nicht mehr gehen, ist medikamentös "gefangen".

    Oder sie sind offensichtlich


    • Einsperren in der Wohnung
    • Körperliches Versperren des Ausgangs oder des Weges
    • Festhalten

Medikamentenmissbrauch in diesen Fällen ist nicht nur moralisch verwerflich, sondern oft auch strafbar.  Es existieren offizielle Listen " Priscus" und "FORTA", die die Medikamente auf Bedenklichkeit bei alten Menschen untersuchen und einordnen.

Ernährungsfehler können ebenfalls fatale Auswirkungen haben. Auffälligkeiten, wie Benommenheit, Taumeln und verschwommenes Sehen, sollten umgehend gemeldet werden, und es sollte dringend ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden. Es ist von größter Bedeutung, auf diese gefährlichen Praktiken aufmerksam zu machen und rechtzeitig Unterstützung und Hilfe zu suchen.

  • Neuroleptika, Benzodiazepine, Opioide und Sedativa

    • Gerade Neuroleptika werden bei Hochbetagten oft mißbräuchlich verabreicht. Das Schädigungspotenzial ist bekannt, denn diese Mittel greifen direkt in neuronale Abläufe ein. Es sind eigentlich Mittel, um Schizophreniekranke "in den Griff" zu bekommen, die für sich selbst und andere eine Gefahr darstellen. 

    Allzuleicht wird psychotisches Verhalten auch Demenzkranken unterstellt, um ihnen solche Medikamente mißbräuchlich  zu verabreichen.


    • Willensdurchbrechung

    Diese Medikamente werden auch eingesetzt, um die geistige Klarheit der Opfer zu trüben und ihre Widerstandsfähigkeit zu mindern. Opfer werden sediert, was es den Tätern ermöglicht, ihren Willen zu brechen.  Sie sind leicht führbar und manipulierbar und unterschreiben oft Dokumente oder Vollmachten, die gegen ihre eigenen Interessen sind. Uns sind Fälle bekannt in denen das Opfer mit einer hohen Dosis nicht zugelassenen Neuroleptika in  ein Heim eingeliefert wurde. 


    • Die Opfer können sich nicht mehr frei mitteilen, keine klaren Gedanken mehr fassen und sind in ihrer Fähigkeit, sich mitzuteilen beschränkt.


    Ein berühmtes Beispiel, wie solche Mittel wirken: Adolf Eichmann wurde mit einem Neuroleptikum so betäubt, dass er  unauffällig und bereitwillig vom Mossad  durch alle Kontrollen  in Buenos Aires  in ein Flugzeug nach Israel  gebracht werden konnte. 


    • Freiheitsentziehung

    Die Medikamente führen oft zu Einschränkungen des Bewegungsradius oder gar zur kompletten Demobilisierung.


    • Erreichen von Pflegegraden

    Der so geschwächte Mensch erleidet vielfältige Nebenwirkungen, da er sich selbst kaum noch helfen kann. Die normalen Körperfunktionen werden durch den starken Eingriff in das Nervensystem gestört. Er wird zum Pflegefall und gar zur Geldquelle.



    Die Konsequenzen des Medikamentenmissbrauchs sind verheerend:


    • Früher Tod: Der Missbrauch von Medikamenten kann zu einer erheblich verkürzten Lebenserwartung führen. 


    • Sturzgefahr: Die besonders häufigen Nebenwirkungen von Medikamenten wie Neuroleptika und Sedativa umfassen Schwindel und Benommenheit wie auch Gangstörungen, was die Sturzgefahr erhöht; besonders bei älteren Menschen. Stürze können schwerwiegende Folgen haben, sowohl seelisch als auch körperlich. Oberschenkelhalsbrüche und Immobilität mit einer möglicherweise tödlichen Lungenentzündung können Folge sein.  


    • Die eingeschränkte Beweglichkeit aufgrund von Medikamentenmissbrauch kann zu Lungenentzündungen führen, was oft bei betroffenen Personen zu schweren gesundheitlichen Problemen führt.


    • Herzinfarkt und Schlaganfall: Der Eingriff in die Nervenfunktionen führen zur Schwächung der Opfer und erhöht das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle signifikant.


    • Thrombosen und Lungenembolie: Die Immobilität, die oft durch Medikamentenmissbrauch verursacht wird, führt zu einem erhöhten Risiko für Thrombosen und Lungenembolien.

    Die Verabreichung von Neuroleptika und Hypnotika ist aufgrund der Gefährlichkeit an enge Voraussetzungen, Kontrollen und Beschränkungen geknüpft. Gerade bei Demenzkranken ist besondere Vorsicht geboten, da für sie die Gefährdung noch höher ist und die Demenz beschleunigt werden kann.



  • Vorenthalten von Flüssigkeit

    Es ist ein bekanntes Phänomen, dass alte Menschen oft nicht genug trinken.

    Allein dieser Versorgungsfehler kann schon zu Benommenheit, Kreislaufkollaps und Sturzgefahr führen und fatale Konsequenzen haben und die Gesundheit und sogar das Leben der Opfer gefährden. 

    Wenn Getränke vorenthalten werden, wird diese Schwächung provoziert. Eine Dehydrierung bzw eine Exsikkose ist der häufigste Einlieferungsgrund aus Heimen in Krankenhäuser und die häufigste Todesursache danach.


  • Vergiftete Geschenke: Kuchen, Plätzchen und Gummibärchen

    Im hohen Alter gehen Diabetes und Demenz oft Hand in Hand. Das übermäßige Bereitstellen und Anbieten von Süßigkeiten an Diabeteskranke ist eine bösartige Methode, um die Gesundheit der Opfer bewusst zu schädigen, wenn man um die Erkrankung weiss.  Der Demenzkranke weiss nicht einmall, das er sich selbst vergiftet. Auch bei nicht entgleister Diabetes kann dies zu einer Überzuckerung führen, die leicht tödlich enden kann. Wenn diabeteskranken Senioren gegen ihre Gewohnheit  plötzlich dauer- und massenhaft Süßigkeiten  in Griffweite gestellt werden, oder sie ständig  zum Verzehr von Kuchen und Desserts animiert werden, ist Vorsicht geboten. Hier könnte eine Entgleisung provoziert werden, die sich auch tödlich auswirken kann. Anzeichen für eine Überzuckerung sind Müdigkeit, Antriebsschwäche, Übelkeit und Schwindel, die auch zu einem diabetischen Koma führen kann. 

Sozialmissbrauch

Vollmachtmissbrauch als Sozialbetrug und Schädigung der Allgemeinheit


Der Vollmachtmissbrauch ist nicht nur eine Tragödie für die direkt Betroffenen, sondern kann auch erheblichen Schaden für die Gesellschaft und die Sozialkassen anrichten. Die Auswirkungen erstrecken sich über finanzielle Verluste und Sozialmissbrauch der Renten- Pflege- und Krankenkassen bis hin zur Steuerhinterziehung.

Es ist von entscheidender Bedeutung, gegen diese Form des Sozialmissbrauchs vorzugehen, um die finanzielle Integrität der Sozialkassen zu schützen und gleichzeitig die Würde und das Wohl der älteren Menschen zu bewahren.

Hier sind einige der Wege, auf denen dieser Missbrauch das soziale Gefüge massiv schädigt:

1.

Medikation zur Erlangung von Pflegegeld

Ein besorgniserregender Trend im Vollmachtmissbrauch auch in der häuslichen Betreuung ist die gezielte ( Falsch-)Medikation von älteren, rüstigen Senioren, um sie hilflos zu machen und Pflegegelder zu beanspruchen. In Seniorenheimen ist das Phänomen bekannt. Dies dient nicht dem Wohl des Opfers, sondern einzig dem finanziellen Gewinn des Täters. Manchmal, wenn die Täter "nur Geld" wollen, wird die Medikation nach dem gewünschten Ergebnis der Pflegegeldbewilligung wieder eingestellt. Anders verhält es sich, wenn die Täter zusätzlich die Gewalt über den Menschen haben wollen. Die Schädigung des älteren Menschen wird durch die zusätzlichen Pflegegeldeinnahmen regelrecht belohnt.

2.

Falsche Vorgabe von Pflegetätigkeiten

In einigen Fällen täuschen Täter auch wahrheitswidrig eine nicht gegebene Pflege- und Betreuungsbedürftigkeit etwa durch eine Medikation vor, um für sich Rentenansprüche zu sichern, obwohl eine tatsächliche Pflegeleistung gar nicht oder nur durch Dritte stattfindet. Dies führt zu unverdienten Sozialleistungen und belastet die Sozialkassen und damit die Allgemeinheit.

3.

Anheuern nicht sozialversicherter Haushaltshilfen

Auch der Einsatz von nicht sozialversicherten Haushaltshilfen, die häufig im Verborgenen arbeiten, ist eine Form des Sozialversicherungsbetrugs. Dies führt zu Steuerhinterziehung und verursacht erhebliche Verluste in den Sozialkassen. Es macht zudem die oft osteuropäischen Hilfskräfte erpressbar, auch sonstige Dienstleistungen jenseits der Sorge für ihren Schützling zu erbringen.

4.

Unterbringung eines Opfers gegen seinen Willen in einem Heim

Wenn ältere Menschen unnötig und gegen ihren Willen in Pflegeheimen untergebracht werden ist das für die Menschen eine Katastrophe. Für die Täter ist es nicht selten ein gutes Geschäft. Oft können die Täter dann über die Immobilie, die zuvor vom Senior bewohnt wurde, frei verfügen und haben sich des alten Menschen entledigt. Der Großteil der Kosten für die Unterbringung fallen wieder den Sozialkassen zu Last und wenn das Ersparte nicht reicht werden die Kinder oder die Allgemeinheit zahlen. So wird das Leid des alten Menschen, zum Gewinn für den Täter und zum Raubbau an der Allgemeinheit. Solche Praktiken sind nicht nur ethisch verwerflich und eine Katastrophe für den alten Menschen, sondern auch finanziell enorm belastend für die Allgemeinheit.

5.

Sedierung zur Erlangung höherer Pflegegrade in Heimen

Dieses Phänomen ist seit vielen Jahren bekannt und wird immer wieder diskutiert. Manche Heime verabreichen zu viele Beruhigungsmittel oder Sedativa, um ältere Menschen unnötig ruhig zu stellen, um dann weniger Aufwand zu haben und gleichzeitig höhere Pflegegrade zu kassieren. Das ist nicht nur inhuman, sondern auch strafbar und belastet ebenfalls die Sozialkassen.

6.

Das Ausplündern der Ersparnisse

Die Schädigung und das Verschleudern der Ersparnisse der älteren Menschen, haben schwerwiegende Konsequenzen auch für die Gemeinschaft. Viele alte Menschen haben für einen angenehmen Lebensabend gespart. Wenn die Ersparnisse und gar die Immobilien weg sind, müssen Gesellschaft und der Staat einspringen, um eine Minimalversorgung darzustellen. 

Täter und Helfer


Wer sind sie und wer hilft ihnen?

 

Die Täter des Vollmachtmissbrauchs können aus den unterschiedlichsten sozialen Kontexten stammen. Oft aber haben sie eines gemeinsam: Zeit und Gelegenheit. Sie können oft frei über ihre Zeit verfügen und sich auf ihre Opfer konzentrieren. Sie vermitteln damit das Gefühl, dass nur sie jederzeit für das Opfer da und erreichbar sind.

1.

Eigene Kinder und Verwandte

Dies ist der häufigste und zugleich der kläglichste Fall. Für viele Menschen ist es schwer vorstellbar, dass die eigenen Kinder oder Verwandten sie hintergehen könnten. Dennoch sind sie oft die Täter, die es besonders leicht haben, ihre Eltern unter Druck zu setzen, oder sich unauffällig alleinigen Zugriff auf Leib, Leben und Vermögen ihrer Eltern oder Verwandten zu verschaffen. Nicht selten soll dabei ein Geschwisterteil oder Verwandte ausgebootet werden. Oft wird als Geschwisterzwist abgetan, was in handfeste Straftaten bis hin zu Kapitalverbrechen wie Mord ausarten kann. Der Missbrauch wird viel zu spät erkannt, denn das Selbstverständnis alter Menschen zu ihren Kindern und auch des Umfeldes sträubt sich vor dieser Erkenntnis. Sie fürchten zudem den Zwist und die Schande in der eigenen Familie und sind daher oft außerstande dem entgegenzutreten.

2.

Nachbarn und Freunde

In manchen Fällen sind es die vermeintlich hilfreichen Nachbarn und Freunde, die sich nun ganz besonders "kümmern". Sie nutzen das schon bestehende  Vertrauensverhältnis, um immer mehr Zugriff auf das Vermögen oder die Vollmachten zu erhalten. An dieser Stelle wollen wir betonen, wie wertvoll die Hilfe und der Kontakt unter Nachbarn und Freunden ist. Vorsicht ist dann geboten, wenn Einzelne Exklusivrechte beanspruchen und Andere ausschließen.

3.

Pflegepersonal und Betreuer

Pflegekräfte und Betreuer sind in einer besonders verantwortungsvollen Position. Leider sind nicht alle von ihnen redlich. Einige missbrauchen ihre Macht, um an das Vermögen ihrer Schützlinge zu gelangen oder sie zu kontrollieren. Auch hierzugibt es zahlreiche Verurteilungen und man muss mit hohen Dunkelziffern rechnen.

Ein beunruhigender Trend ist die Heirat von Hochbetagten mit den Menschen in deren Abhängigkeit sie geraten sind.

4.

Fremde

In einigen Fällen werden ältere alleinstehende Menschen Opfer von vollkommen Fremden, die sich in ihr Leben einschleichen. Sie haben oft viel Zeit und werden zum Dreh- und Angelpunkt der alten Menschen. 

5.

gesetzliche Betreuer

Ein besonderes Augenmerk sollte auf den Betreuern liegen, die einen offiziellen Status und damit einen privilegierten Zugang zum Vermögen ihrer Schützlinge haben. Leider nutzen einige von ihnen diese Position aus, um sich an den Vermögenswerten zu bereichern, die sie eigentlich zu schützen haben. Zwar sind die Gerichte verpflichtet, die Betreuer zu kontrollieren. Dennoch kommt es immer wieder zum massiven Missbrauch gerade durch Anwälte, da die Kontrollen offenbar nicht greifen.

Das Wesen der Täter:

Meister der Manipulation und machtbesessen

"Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen" (Helmut Qualtinger)






Die Täter sind oft Meister der Manipulation; nutzen gezielt die Schwächen und Ängste ihrer Opfer aus.  Die schlimmste Angst der Betroffenen ist dabei, im Alter alleine gelassen zu werden.  Sie haben oft ein ausgeprägtes Bedürfnis nach Macht und Kontrolle und setzen oft Helfer ein, die selten wissen, welche Rolle sie erfüllen. Die Taktiken der Täter sind vielfältig und zunächst kaum zu erkennen.


Gelegenheit und langfristige Vorbereitung

Vollmachtmissbrauch ist selten ein impulsives Handeln. Die Täter bereiten ihre Handlungen oft über einen längeren Zeitraum vor. Sie können meist über ihre Zeit frei verfügen und sich daher ganz ihrem Plan und dem Opfer widmen.

Gerade bei Fremden, die in das Leben der alten Menschen treten, besteht der Verdacht, dass es sich um erfahrene Mehrfachtäter handelt, die in Banden arbeiten und sogar juristisch beraten werden. Dann kann auch das Verschwinden (lassen) der alten Menschen und das Verwerten ihres Hab und Gut zum Repertoire gehören.

Freundlichkeit, Skrupellosigkeit und fehlendes Mitgefühl

Die Täter zeichnen sich durch ein vertrauenserweckendes und zugewandtes Auftreten aus und schaffen es so, die Opfer und auch das Umfeld für sich einzunehmen; um den Finger zu wickeln. Sie vermittelten den Eindruck eines selbstlosen, liebevollen, barmherzigen Wohltäters. Erst später und auch nur hinter den Kulissen offenbart sich ihr eklatantes Fehlen von Mitgefühl. Sie gehen skrupellos vor und zeigen ihr wahres Gesicht hinter verschlossenen Türen, wenn der hilfsbedürftige Mensch in der Falle sitzt. Täter arbeiten auch oft mit körperlicher Gewalt, offenen Drohungen und entsprechenden Medikamenten, um ihre Opfer gefügig zu machen um sich Zugang zu Vermögen und Ressourcen zu verschaffen.

Macht, Neid, Hass und Rache

Nicht immer sind die Täter finanziell bedürftig und nicht immer geht es nur um Geld.

Die Ausübung von Macht kann den Tätern das Gefühl der Überlegenheit über ihre Opfer und auch über deren Netzwerke geben. Dies gilt umso mehr, wenn es ihnen gelingt, auch Dritte und insbesondere Autoritäten zu täuschen, zu manipulieren und für ihre Zwecke einzubinden. 


Im Näheverhältnis können Rivalitäten und Missgunst eine Rolle spielen, die nicht allein auf finanziellen Aspekten beruhen, sondern in unterschiedlichen Lebenswegen zu suchen sind. Auffällig oft sind es die gut Ausgebildeten, die zum Ziel von Diffamierungen und Verleumdungen werden, für deren vermeintliche Bevorzugung die Opfer "bezahlen" müssen.


Dem Zurückgebliebenen, wird mit Nachdruck vorgeführt, dass er gegen die geschickt eingefädelten Intrigen machtlos ist.


Stimmen aus uns bekannten Fällen, in denen die Täter ihr Gesicht zeigen: 


Meine Mutter starb, nachdem sie in´s Ausland gebracht worden war. Die Nachricht erhielt ich vom Nachlassgericht. Ich hatte nach ihr gesucht und konnte sie nicht finden. Als Andenken an meine Mutter und mein Elternhaus schickte man mir leere Klopapierrollen mit dem Hinweis, dass sei die Röhre durch die ich nun gucken könne.


Sämtliche Zeugnisse, Kindheitserinnerungen, Dokumente, Fotos bis hin zur Geburtsurkunde, die die Eltern sorgsam aufbewahrt hatten, waren verschwunden: "Es war, als ob ich ausgelöscht werden sollte."


Wir waren in größter Sorge; von allen Informationen abgeschnitten und konnten nur kryptische  Botschaften, gepostet über Social Media lesen: "Keiner wird Dich hören....." ; "Ich warne Dich!"


Die "neue Lebensgefährtin" des schwerkranken Mannes schickte der abgeschotteten Ehefrau Bilder aus glücklichen Tagen mit dem Hinweis dieses Bild werde nicht mehr gebraucht.

Manipulation und Täuschung

Die Täter sind ausgezeichnete und sehr geübte Lügner und verstehen es gut, ihre wahren Absichten zu verschleiern. Sie präsentieren sich als bescheiden, sozial und hilfsbereit, um das Vertrauen ihrer Opfer zu gewinnen und nach außen keinen Verdacht aufkommen zu lassen. Dem Opfer gaukeln sie Wertschätzung vor und vermitteln ihm das Gefühl, gebraucht zu  sein. Oft zeigen sie sich als dem Opfer besonders nahe stehend. Nur selten gelingt Außenstehenden ein Blick hinter die Fassade. Die Abschottung erfüllt hier ihren Zweck. 

Lügen, Intrigen und Diffamierungen

Sie beherrschen die Kunst des Lügens in Perfektion und sind in der Lage, überzeugende Geschichten zu erfinden, um ihre Handlungen zu rechtfertigen oder zu verschleiern. Sie spinnen Intrigen gegen Opfer, Angehörige und Freunde, spielen sie gegeneinander aus, damit sie nicht mehr miteinander und auch nicht mehr mit dem Opfer sprechen. Sie versuchen, die Familien zu spalten, um Angehörige und Freunde zu diskreditieren und somit fernzuhalten. Auch über die Opfer, deren angebliche Gewohnheiten, Krankheitsgeschichten, Vorlieben und Aversionen  erzählen sie Geschichten, die bei genauer Betrachtung einer Überprüfung nicht standhalten, sondern nur Teil der Legendenbildung sind.

Täter-Opfer-Umkehr

Die Täter nutzen die selbst ernannte Rolle des Betreuers oder Pflegers, um sich als selbstlose Wohltäter darzustellen. Sie stellen sich über jede Kritik erhaben und als moralisch besonders integer dar.

Die Schuld für ihr eigenes schädliches Verhalten oder ihre kriminellen Handlungen (z. B. fehlendes Bargeld beim Opfer, bis hin zu einer Heimeinweisung) schieben sie auf andere oder auch auf das Opfer selbst.

Die Opfer werden als krankheitsbedingt gewalttätig dargestellt, die "schweren Herzens" sediert und ein Heim gebraucht werden  mussten.

Sie werden in die Hilflosigkeit oder gar Pflegebedürftigkeit medikamentiert,  um dann in der Folge eine Heimeinweisung zu rechtfertigen. Die Heimeinweisungen sind in Wahrheit schon lange vorbereitet. Nach außen wird Verständnis für den armen Kranken vorgegeben, der nicht weiß was er tut und dass es einem das Herz bricht, dass er nun ins Heim muss. 

Es ist ein taktisches Manöver, um die Wahrheit zu verschleiern und Mitleid oder Unterstützung von anderen auf Kosten der Opfer zu gewinnen. So verschleiern, bzw. leugnen sie ihre eigene Verantwortlichkeit. Die Täter nutzen die Täter-Opfer-Umkehrung auch, um sich der Strafverfolgung zu entziehen, oder ihr Image des Samariters zu pflegen.

Kriminelle Energie und Erfahrung

Viele Täter sind bereits zuvor mit dem Gesetz im Zusammenhang mit Vermögensdelikten in Konflikt geraten. Ob es sich um Steuerhinterziehung, Betrug, Unterschlagung oder Untreue handelt, diese Personen haben bereits gezeigt, dass sie erfahren darin sind, auf die immer wieder gleichen kriminellen Praktiken zurückzugreifen, um sich eine Einkommensquelle zu verschaffen. Aufgrund ihrer Erfahrung mit dem Rechtssystem und ihrer Fähigkeit, ihre Verfehlungen geschickt zu vertuschen, und der Strafverfolgung zu entgehen können Täter von Vermögensdelikten den Eindruck gewinnen, unantastbar zu sein. Oftmals haben sie gelernt, wie sie ihre Spuren verwischen und von ihrer Unredlichkeit ablenken können, um einer Strafverfolgung zu entgehen. Darüber hinaus nutzen sie möglicherweise ihre, durch die Vermögensverschiebungen gewonnenen finanziellen Ressourcen und ihre sozialen Verbindungen, um sich auch vor den Behörden in ein gutes Licht zu rücken und mögliche Konsequenzen zu vermeiden. Diese scheinbare Unverwundbarkeit, die sich in einer großzügigen Handhabe der Strafverfolgungsbehörden bestätigt kann dazu führen, dass sie sich weiter ermutigt fühlen, Andere und auch das Sozialsystem auszunehmen in der Annahme, dass sie niemals zur Rechenschaft gezogen werden.

Der falsche Samariter

 “Münchhausen By Proxy“

und das Zauberwort der Pflege



Ein besonders besorgniserregendes Phänomen sind Täter, die am Münchhausen-By-Proxy-Syndrom leiden.


Das "Münchhausen Syndrom" beschreibt Menschen, die durch das Vorgeben oder gar Verursachen von Krankheiten Aufmerksamkeit oder Mitleid erregen wollen. Beim Münchhausen-Stellvertreter (by Proxy) Syndrom erfinden oder verursachen die Täter absichtlich Krankheiten oder Verletzungen bei ihren Schutzbefohlenen, um Aufmerksamkeit und Anerkennung für Pflegeleistungen zu erhalten.


Sie geben bewusst falsche Symptome vor, leiten übertriebene und unnötige medizinische Eingriffe bis hin zu Operationen in die Wege und schädigen ihre Opfer oft absichtlich. Sie nutzen dann die selbst ernannte oder geschaffene Rolle des angeblich wohlmeinenden Betreuers bzw. Pflegers dazu, um sich mit dem Ansehen des Wohltäters oder gar Retters zu umgeben, der über jede Kritik erhaben ist.


Dies kann von missbräuchlicher Medikamentengabe bis hin zur Provokation von Stürzen oder anderen Unfällen reichen. Der Einsatz von Beruhigungsmitteln wie Antipsychotika (vgl. Gesichter des Missbrauchs; bitterer Beigeschmack) kann zu Stürzen, ernsthaften, irreparablen gesundheitlichen Schäden beim Opfer führen und auch eine vorher nicht gegebene Pflegebedürftigkeit und Hilflosigkeit auslösen bis hin zum Tod erst herbeiführen.


Solche Menschen haben schwere psychische Probleme, darunter ein extremes Bedürfnis nach Aufmerksamkeit, das sie nun als vermeintlich selbstloser Helfer erhalten. Sie sind zudem äußerst gefährlich, wie das berühmte Beispiel zeigt:


Niels Högel hat  als Rettungssanitäter und Intensivpfleger Hunderten von Patienten Gilurytmal injiziert, um sich dann als engagierter Lebensretter bei den gerade nicht immer gelungenen Wiederbelebung feiern zu lassen. Er ging als größter Massenmörder der Neuzeit in die neue deutsche Geschichte ein. Er konnte ungehindert von einem Krankenhaus zum nächsten ziehen und morden. Auch sein Mitbewohner und Arbeitskollege bemerkte nichts. Er war beliebt und bewundert.....

 



Diese Täter setzen alles daran, die Kontrolle über die Vermögenswerte und das Leben der Betroffenen zu übernehmen und dabei gleichzeitig gut auszusehen. Es ist wichtig, wachsam zu sein und nicht zu zögern, wenn Anzeichen von Vollmachtmissbrauch auftreten. Der schöne Schein trügt hier allzu oft.

Helfer, Handlanger und Nutznießer


von Netzwerken,  "fliegenden Affen" und Hintergrundgesprächen



Die Täter brauchen immer auch Andere, um ihre Ziele zu erreichen. Diese Helfer, dabei kann es sich um Freunde,  Familie und Geschäftspartner bis hin zu Ärzten, Behördenmitarbeitern, Notaren oder Anwälten handeln, werden geschickt manipuliert und dazu gebracht, bei den Machenschaften der Täter behilflich zu sein. Sie werden gezielt eingesetzt, um die Interessen der Täter zu verfolgen. Manchmal verdienen sie auch selbst daran.


In der Psychologie hat sich der Begriff der "fliegenden Affen" in Anlehnung aus dem "Zauberer von Oz" etabliert, um Menschen zu beschreiben, die einem Narzissten oder gar Psychopathen beim Missbrauch behilflich sind. Entweder, weil sie ihm imponieren oder gefällig sein wollen, oder weil sie selbst Gefallen am Machtmissbrauch finden. 


Die „Flying Monkeys“ werden oft ohne es zu merken, in die Manipulationen hineingezogen.  Sie dienen dann als Multiplikatoren für Intrigen. Oft ahnen sie selbst nicht, dass sie missbraucht werden oder dem Opfer auf diese Weise schweren Schaden zufügen. Ihnen wird suggeriert, dass sie dem Opfer helfen, es gar retten. Sie führen Hintergrundgespräche mit Entscheidungspersonen oder Dritten die über hilfreiche Kontakte verfügen und werden bevorzugt für diese Zwecke vorgeschickt. Auf diese Weise können die Täter Autoritäten manipulieren und Einfluss nehmen, fremde Machtpositionen oder Einfluss für ihre Zwecke nutzen und Rechtsregeln und Leitlinien untergraben ohne selbst direkt aktiv werden zu müssen.


So werden Gerüchte gestreut, falsche Wahrheiten generiert, die in  Gefälligkeitsattesten, fragwürdigen Rezepten oder sonstigen zweifelhaften Dokumenten oder auch Gutachten bis hin zu Bescheiden oder gar Urteilen verschriftlicht werden. Damit werden falsche "Fakten" in die Welt gesetzt und im wahrsten Sinne des Wortes verbreitet und weit verwoben. Diese führen dann meist dazu, dass das  Opfer schutzlos dem Täter ausgeliefert wird, wenn eine falsche Aktenlage oder gar Gerüchte ungeprüft übernommen und damit Unwahrheiten multipliziert werden.


Wie dramatisch dies sein kann zeigt sich im Fall Mollath: Er landete grundlos 7 Jahre in der Psychiatrie, weil es die Aktenlage so hergab, in der die Gutachter sich aufeinander beriefen.


Family and Friends und kleine Geschenke, die die Freundschaft erhalten:


Viele "freundliche Helfer" finden sich oft im unmittelbaren Freundes- und Familienkreis der Täter.

Sie sollen insbesondere die Abschottung unterstützen wofür ihnen Annehmlichkeiten verschafft werden.

Besonders Autos oder Wert- und Einrichtungsgegenstände wechseln gerne den Besitzer zu Schnäppchenpreisen, oder auch als freundliches Geschenk, wenn das Opfer schon mal im Heim ist.

Auch besonderes Entgegenkommen bei Geschäftspartnern und Auftragnehmern sorgen für ein Wohlwollen der Helfer.

Auffällig oft werden im Umfeld der Täter und deren Familie Anschaffungen getätigt, die sich vorzugsweise ganz oder teilweise mit Bargeld bewerkstelligen lassen. Sei es in Form von Autos, Bauleistungen, Wohnungseinrichtungen oder anderen bargeldträchtigten Anschaffungen.


1.

Ärzte

Ein häufiger Ansatzpunkt für Täter sind die behandelnden Ärzte. Sie stellen Atteste aus und verordnenden Medikamente. Oft sind  sie das Einfallstor für Missbrauch, Mord und Totschlag.

Die Täter gehen zunächst "nur" als Begleitung mit zum Arzttermin, um eine vertrauensvolle Beziehung zum behandelnden Arzt aufzubauen und präsentieren sich als Vertrauensperson des Opfers. Vielleicht sind sie auch schon lange selbst dort Patient.


Während die Täter mit harmlosen Medikamenten die Kooperationswilligkeit der Ärzte erst testen, werden die Forderungen nach fragewürdigen Beruhigungsmitteln nachgeschoben. Unter Angabe falscher Symptome und Eigendiagnosen, wird um die Verschreibung von stärkeren Medikamenten gebeten.  Ganz häufig werden Beruhigungsmittel angefordert. Der Arzt nimmt dann Diagnosen, die er nicht selbst gestellt hat, in die Akte auf und rechtfertigt so die Medikation die das Opfer willenlos und leicht manipulierbar macht. Das erleichtert den Tätern die Durchsetzung ihrer Absichten.


Ärzte stellen u.U. auf Anforderung Atteste aus, die z.B. als Bestätigung der Geschäftsunfähigkeit dienen. Unter dem Vorwand dem Opfer zu helfen, es vermeintlich von der Verantwortung für eigene Fehlentscheidungen zu entlasten, werden diese Atteste von Tätern verwendet. Damit sind dann Geschäfte der Täter zu Lasten des Opfers möglich. Solche Atteste werden auch zur Rechtfertigung einer Unterbringung in einem Heim  verwendet. Dem Opfer ist es dann nicht mehr möglich, selbst zu entscheiden und sich aus seiner Lage zu befreien. Womöglich wusste der Arzt nicht, dass sein Patient zuvor im Moment der Schwäche oder unter Medikamenten ein Papier unterschrieben hat und mit seinem Attest der Weg zurück versperrt werden soll.


Umgekehrt sind Ärzte oft zu großzügig mit der Attestierung einer Geschäftsfähigkeit, um schädigende Geschäfte bei Vorlage solcher Atteste noch zu legitimieren. Mit der Aufrechterhaltung von nicht mehr wirklich gegebenen Geschäftsfähigkeiten wird dem Menschen kein Gefallen erwiesen. Dem Täter wird die Möglichkeit gegeben, alle bei klarem Verstand und wohlüberlegt getroffenen Dispositionen unter Manipulation, Zwang, Medikamenten oder in Abhängigkeit über Bord zu werfen und damit die Büchse der Pandora zu öffnen.


Vielfach kommt es in solchen Kontexten auch zum sog. "Doctor-Shopping". Hierbei werden Ärzte ausgetauscht oder gewechselt, wenn sie nicht die gewünschten Atteste oder Rezepte ausstellen, bis die gewünschten Handlungen vorgenommen werden.

Nicht nur für - sondern auch über die ausgewechselten Ärzte werden Geschichten bereit gehalten. Damit erscheint der Arztwechsel plausibel. Oder die Ärzte geben gar selbst die Behandlung auf, wenn sie sich nicht verleiten lassen wollen.


Sonderfall: Die "Palma-Anweisung" oder "Leben und Sterben lassen".


Hier könnte der Arzt verleitet werden, Erklärungen gegenzuzeichnen, die für den Patienten in einer medizinischen Krise abseits seines Willens den Tod bedeuten kann. Näheres unter "Hilfestellung und Vollmachten"

Die Palma-Anweisung  macht die Entscheidung über Leben und Tod einfach .... zu einfach.


2.

Notare

In einigen Fällen arbeiten Täter mit Notaren zusammen, die willfährig für das Opfer schädliche Geschäfte oder auch Vollmachten beurkunden. Unter falscher Annahme einer Geschäftsfähigkeit des Opfers, ohne im Zweifel die Glaubwürdigkeit einer Geschäftsfähigkeit zu prüfen, handeln sie gegen die Interessen des Opfers.

Dies ermöglicht den Tätern, das Vermögen des Opfers auf fragwürdige Weise zu übertragen.


Auch hier wird ein "Notar-Shopping" beobachtet. Der Familiennotar wird gegen einen Notar ausgetauscht, der die Verhältnisse nicht kennt oder eben beurkundungswilliger ist. Es versteht sich von selbst, dass der Notar ein wirtschaftliches Interesse hat, das Geschäft abzuschließen.

3.

Anwälte

Täter engagieren Anwälte oder beauftragen "amtlich" wirkende rechtliche Repräsentanten von Verbänden.

Vorsicht ist geboten, wenn nicht der Anwalt des Opfers oder der angestammte Familienanwalt, sondern ein neuer Anwalt mit der Neufassung von Vollmachten durch den neuen Vollmachtnehmer beauftragt wird.  Sie handeln im Interesse ihres Auftraggebers und fördern dadurch dessen Absichten. Hier könnte ein Parteiverrat vorliegen.

Ist das Opfer unvorbereitet, in Abhängigkeit und über seine Rechte schlecht informiert, wird es leicht überrumpelt und durch die vermeintliche Autorität in Zugzwang gebracht. 

4.

Pflegende und Haushalts­hilfen

Täter können Pfleger und Haushaltshilfen auf Kosten des Opfers beschäftigen, um ihre Ziele zu unterstützen. Sprechen diese Personen kein Deutsch, ist eine Kommunikation mit dem Opfer schlecht oder gar nicht möglich. Bedauerlicherweise machen schlechte Bezahlung oder sogar unversicherte Arbeitsverhältnisse das Pflegepersonal manipulierbar oder sogar erpressbar. Dazu gebracht, im Auftrag der Täter zu handeln, ist das Opfer schutzlos ausgeliefert. 

5.

Pflegedienste und Heime

Täter beauftragen möglicherweise Pflegedienste, um ihre Machenschaften zu unterstützen, indem sie durch gezielte Medikamentengabe beeinflusste, in sedierten Zustand versetzte Menschen, als Pflegefälle behandeln lassen. Auffälligkeiten im Zustand des Opfers werden oft nicht gemeldet, selbst wenn es offensichtliche Anzeichen von (Medikamenten-) Missbrauch gibt. Aus Sorge ihren Job zu verlieren, schweigen viele Pflegekräfte. Die Pflegedienste verdienen damit an dieser Inszenierung.

Heimen könnte daran gelegen sein, besonders pflegeleichte und gleichzeitig lukrative Bewohner zu halten und sich zu übermäßigem Medikamentengebrauch verleiten lassen. Der übermäßige Gebrauch von ruhigstellenden Medikamenten in Heimen ist schon lange kein Geheimnis mehr. Für ein Heim kann es sogar manchmal wirtschaftlich lohnend sein, einen Sterbenden als Intensivpflegefall künstlich am Leben zu halten, oder einem Intensivpflegefall gerade nicht zur Genesung zu verhelfen. Ironischerweise sind es gerade die Privatpatienten, die hier besonders gefährdet sind.

Das wirtschaftliche Interesse der Pflegedienste und Heime steht manchmal im Konflikt mit dem Wohl des Opfers.

6.

Medizinische Dienste und Heimaufsicht

Obwohl diese eigentlich wichtigen Aufsichtsorgane zur Kontrolle bestimmt sind, geben sie sich oft allzu leicht mit den Angaben derer, die sie zu beaufsichtigen haben, oder Dritter  zufrieden.


Dies kann dazu führen, dass verdeckte Missstände keine Aufklärung finden. Hier gibt es zahlreiche Beispiele von angekündigten Besuchen der Heimaufsicht, die trotz gravierender Missstände zu keinem Ergebnis führten, da die Heime sich vorbereiten konnten. 

7.

Apotheken

Apotheken sind verpflichtet, sicherzustellen, dass Medikamente, die sie herausgeben, für den Patienten geeignet sind und keine gefährlichen oder kontraindizierten Kombinationen enthalten. Dafür haben Apotheken Systeme, die Warnungen bei Eingabe des Medikaments und etwaige Wechselwirkungen anzeigen. Dennoch ist es möglich, dass Apotheken aus Angst vor Konflikten mit Ärzten, mit denen sie gut kooperieren auf eine Nachfrage dort verzichten.

8.

Kontroll­betreuer

Kontrollbetreuer werden eingesetzt, wenn Zweifel darüber bestehen, dass der Vollmachtnehmer die Vollmacht im Sinne des Vollmachtgebers nutzt. Ihre Aufgabe ist, sicherzustellen, dass die Gesundheit und das Wohlbefinden von Patienten und auch deren Vermögen nicht gefährdet werden und der Wille des Vollmachtgebers beachtet wird. In manchen Fällen verletzten auch sie ihre Pflichten und greifen trotz dem Missbrauch nicht ein, sondern kooperieren mit dem Täter. Insbesondere wenn ihr Auftrag besonders lukrativ und wenig prüfbar ist, liegt ihnen daran, den "Auftrag" zu behalten. Sie erhalten ihn aufrecht, indem sie Vollmachten trotz Missbrauch gerade nicht widerrufen, denn damit wäre ihr gerichtlicher Auftrag erledigt und beendet. Genau das ist nicht in seinem wirtschaftlichen Interesse und kann der korrekten Ausübung des Auftrages entgegenstehen.

Dies kann dazu führen, dass die Täter weiterhin ungestört agieren können und der Betreuer auf Kosten des Opfers zum Nutznießer des Missbrauchs wird, indem er ihn einfach weiter geschehen lässt.

9.

Banken

Manche Banken dulden auffällige Transaktionen, ohne sie zu melden. Dazu gehören nicht nur auffällige Abhebungen oder Überweisungen, sondern auch auffällige Zahlungseingänge, die einen Geldwäscheverdacht begründen könnten. Der bevollmächtigte Täter wird dann von der Bank nicht als Sachwalter des Kontoinhabers, sondern wie der vermögende Kunde selbst behandelt, dessen Aufträge ungeprüft ausgeführt werden.

Viele Banken erkennen Vorsorgevollmachten, die genaue Regeln zu Vermögenssorge enthalten, nicht an, obwohl sie dazu verpflichtet sind. Sie verlangen eine Kontovollmacht auf deren Vordruck, der oftmals uneingeschränkten Zugriff auf alle Konten, Safes und Vermögenswerte gibt und damit jeder Schutz, der mit Beschränkungen aus Vorsorgevollmachten hinfällig werden lässt.

Die meisten dieser Berufsträger unterliegen aufgrund ihrer Verantwortung besonderen Berufspflichten. Beim Verdacht von Pflichtverletzungen, auch durch Unterlassung, geht dies oft auf Kosten des Opfers. Solche Fälle sollten zudem vor Gericht und auch zur Anzeige gebracht werden, um die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen und die Opfer zu schützen, die sich auf die Seriosität dieser Berufs- und Amtsträger verlassen müssen. 


Wenn Sie Zweifel an der Redlichkeit der Berufsgruppen haben, wenden Sie sich an:

Anwaltskammern; Notarkammern; Ärztekammern; Pflegekammern; Gerichte, Polizei, Staatsanwaltschaft, Bundesaufsichtsamt für Finanzwesen ( BaFin) 

Das Stockholm Syndrom


“An appeaser is one who feeds a crocodile —hoping it will eat him last.”


„Ein Beschwichtigter ist jemand, der ein Krokodil füttert

in der Hoffnung, es werde ihn als Letztes fressen.“


- Winston Churchill




Warum den Opfern so schwer zu helfen ist.

 

Das Stockholm-Syndrom tritt häufig im Rahmen von Geiselnahmen und Entführungen auf. Es beschreibt eine komplexe psychologische Reaktion, bei der abgeschottete Opfer sich emotional an die Täter  binden. In Fällen von Gewalt an älteren Menschen entsteht oft eine ähnliche Dynamik, wenn die Opfer in einer häuslichen Umgebung oder Pflegesituation auf falsche Sympathie und emotionale Abschottung stoßen und dann in Abhängigkeit geraten. Das macht es schwierig, Licht in solche Situationen zu bringen.

Gewalt an älteren Menschen

In vielen Fällen von Gewalt gegen ältere Menschen, sei es physisch, emotional oder finanziell, kann das Opfer durch die Täter in eine Abhängigkeit gedrängt werden. Dies schafft eine verletzliche Situation, in der die Opfer möglicherweise dazu neigen, sich emotional an ihre Peiniger zu binden. Wir alle kennen alte Menschen, die darum bitten, sich doch bloß nicht zu beklagen, weil sie abhängig sind und Konsequenzen fürchten…

Abschottung

Physische Isolation oder Kontrolle über Kommunikationsmittel können Abhängigkeiten älterer Menschen verstärken. Wenn das Opfer von der Außenwelt abgeschnitten ist, kann sich eine Bindung an die Peiniger verstärken, da sie der einzige Bezugspunkt sind.

Falsche Sympathie

Die Täter täuschen häufig falsche Sympathie und Sorge vor, um ihr Opfer in einem emotionalen Geflecht zu halten. So üben sie die Kontrolle über deren Leben aus. Die Opfer haben Angst und trauen sich nicht mehr aus der Situation herauszutreten. 

Verteidigung der Täter

Ein weiteres Merkmal des Stockholm-Syndroms ist die Verteidigung der Täter. Diese Verteidigung kann aus der tief verwurzelten Angst der Opfer resultieren, dass jedes Handeln gegen die Täter zu weiterer Gewalt oder Bestrafung führen könnte und zieht sich auch nach Beendigung der Gefahr fort. So kommt es vor, dass Senioren, die gegen ihren Willen in ein Heim gesteckt wurden, die Heimunterbringung verteidigen, in der Erwartung, durch ihr Wohlverhalten wieder nach Hause geholt zu werden. 

Abkehr von Freunden und Unterstützungssystemen

Die Opfer von Gewalt neigen sogar manchmal dazu, sich von ihren Freunden und ursprünglichen Unterstützungssystemen zu distanzieren. Dies kann durch gezielte Manipulation der Peiniger geschehen, die versuchen, jeglichen Kontakt oder Einfluss von außen zu unterbinden. So erhoffen die Opfer durch „Wohlverhalten“ Übergriffen zu entgehen.

Demenz und Gewaltvergessen

In Fällen von Demenz kann das Opfer gewaltsame Übergriffe möglicherweise vergessen oder verdrängen, was die Ermittlungen zusätzlich erschwert. Die Täter könnten die kognitive Beeinträchtigung der Opfer ausnutzen, um ihre Handlungen zu verschleiern und Verletzungen als Stürze zu tarnen. 

Ermittlungsprobleme

Ermittlungen gestalten sich oft schwierig, da Opfer aus Angst oder aufgrund von kognitiven Einschränkungen möglicherweise nicht in der Lage sind, über ihre Erfahrungen zu sprechen. Wenn die Täter das wahre Gesicht zeigen, ist die Erinnerung des Opfers oft bereits getrübt.


Auch hier gilt es schnell zu handeln, solange der alte Mensch sich noch frei äußern kann und noch nicht zu tief in die Abhängigkeit geraten ist. Dokumentieren sie die Aussagen, Berichte und Bilder des Opfers um im Zweifelsfall Beweise zu sammeln.

Die Folgen für Opfer und Angehörige

Der Vollmachtmissbrauch hat verheerende Folgen und Fernwirkungen für Opfer, Angehörige und dann Hinterbliebene.


Wir wollen hier zeigen, welche verheerenden Folgen der Missbrauch für Opfer, Angehörige und Hinterbliebene nach sich zieht, wenn ihm unerkannt oder nachlässig kein Einhalt geboten wird, weil der Betreuungsrichter die Akte schon längst geschlossen und keinen Handlungsbedarf erkannt hat. Denn die Folgen bleiben dem Gericht verborgen.

Armut

Opfer werden bis zur Vermögenslosigkeit ausgebeutet und dann allein gelassen, was sie in ernsthafte wirtschaftliche Schwierigkeiten führt, aus denen sie sich nicht mehr befreien können. Mit dem fehlenden Zugang zum eigenen Vermögen oder sogar dem totalen Verlust wird die Autonomie des Opfers zerstört. Ihm fehlen die Mittel und Möglichkeiten, sich aus einer Zwangslage zu befreien. Die einst Vermögenden, können zu Bedürftigen, sogar zu Obdachlosen werden. 

Gefängnissituation

Verhängnisvolle, durch die Täter verhängte Kontaktverbote unter dem Vorwand des Schutzes bewirken das Übrige. Niemand kann dann oder darf mehr helfen: Folglich finanziell ausgeblutet und von der Außenwelt isoliert, ohne jegliche Hilfe sind die Opfer ausgeliefert. 

Kontakte, Freundschaften und Netzwerke gehen durch die Isolation verloren. Wenn der Täter vorgibt, wann und mit wem und dann unter Aufsicht das Opfer noch sprechen darf, wird die Kommunikation reguliert und begrenzt. Ein  Ausbrechen ist bei körperlicher Schwäche nicht mehr möglich. Kommunikation und Bewegungsradius werden vorgegeben. Immer wieder ist von "Gefängnis" die Rede. Hilfe von außen wird dann unerreichbar. Der Verlust des sozialen Netzwerkes hat an sich schon erheblichen schädigenden Einfluss auf die körperliche und seelische Gesundheit des Opfers. In der Isolation sind die Opfer auch nicht mehr in der Lage, sich zu befreien, Hilfe zu holen oder sich zu verteidigen.

Freiheitsentzug, Vergiftung bis hin zur Tötung

Meist fällt auch die Gesundheitssorge in die Hände der Täter, denen in erster Linie am Vermögen gelegen war. Oft auch mit Hilfe von Medikamenten brechen sie Willen und Widerstand, schränken sie in ihrer Bewegungsfreiheit ein und bringen sie zum Schweigen. Dabei werden irreversible Schädigung, bis zum Tod in Kauf genommen.

Die Isolation wirkt bis über den Tod hinaus. Auffallend oft erfahren Hinterbliebene erst durch Dritte und nach Einäscherungen vom Tod ihres Elternteils. Die Klärung der Todesumstände ist damit unmöglich. Ebenso auffallend oft sterben die Menschen, wenn die Täter unter Druck geraten.

Die Kinder müssen damit leben, nie zu erfahren, ob ihre Eltern nicht doch einem unaufgeklärten Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen sind, wenn sie feststellen müssen, dass ihre ehemals unabhängigen, vermögenden Eltern nun völlig mittellos, irgendwo und irgendwie starben.


In den uns bekannten Fällen der Abschottung in der eigenen Wohnung, in denen die Kinder noch Informationen erhalten konnten waren oft Neuroleptika und andere Sedativa jenseits ihrer Zulassung über längere Zeit und in hohen Dosen im Spiel. 



Die Sorge der Angehörigen, dass es nicht mit rechten Dingen zugegangen sein mag, ist bei Weitem nicht abwegig:



"Wenn auf jedem Grab eines Ermordeten, von dem wir irrtümlich annehmen, dass er eines natürlichen Todes gestorben sei, eine Kerze brennen würde, wären nachts alle Friedhöfe hell erleuchtet."

Horst Herold, Präsident des Bundeskriminalamtes 1971-1981


Universität Rostock: Bei einer Reihenuntersuchung in einem Krematorium im Jahr 2017 wurde festgestellt, dass fast alle erstellten Totenscheine fehlerhaft waren. 


Die Kriminalpolizei schreibt: Jeder zweite Mord bleibt unentdeckt (kriminalpolizei.de))Wer in Deutschland einen Menschen töten will, braucht sich nicht allzu viele Gedanken zu machen. Die Chance, dass das Verbrechen ungeahndet bleibt, ist selbst bei ungeschicktem Vorgehen groß.

Traumatisierung der Angehörigen

Die Angehörigen werden immer selbst durch die Täter diffamiert und verleumdet. Täter setzen alles daran, die Reputation der Angehörigen durch breit angelegte Rufmordkampagnen zu beschädigen. Dies mit dem Ziel, auch sie von Freunden und Familie zu isolieren und ihre Glaubwürdigkeit zu untergraben.

Während die Angehörigen darum kämpfen, die Wahrheit ans Tageslicht zu bringen, um ihren geliebten Menschen aus der Gewalt von skrupellosen Betrügern zu befreien, werden sie großflächig in Misskredit gebracht. Währenddessen leben sie in ständiger Sorge und Angst um ihren Angehörigen, müssen mit dem Schlimmsten rechnen und dabei zusehen, wie ein geliebter Mensch ins Verderben gestürzt wird. Während sie angegriffen und diffamiert werden, versuchen Sie gleichzeitig dem Opfer zu helfen.

Sie werden oftmals vom Gericht nicht einmal beteiligt oder angehört, obwohl sie viel zur Aufklärung beizutragen hätten. 


Diese immensen psychischen Belastungen können zu einem zusätzlich Trauma werden. Das Gefühl der Machtlosigkeit gegen erlittenes massives Unrecht gegen sich selbst oder den geliebten Angehörigen kann auch für die Angehörigen zu einer massiven existenziellen Bedrohung werden, sie in den Suizid oder auch zur Selbstjustiz treiben. Das Vertrauen in das System bis hin zu den Gerichten ist bei Hinterbliebenen oft zutiefst erschüttert.


Viele Angehörige werden unter dieser Belastung selbst schwer krank und daraus folgend arbeitsunfähig. Die uns bekannten Fälle gehen von einer Arbeitsunfähigkeit infolge von Depressionen bis zu schwersten Krebs- und Autoimmunerkrankungen.

Wettlauf mit der Zeit und

 finanzielles Ausbluten 

In vielen Fällen führt der Wille und die Hoffnung auf Rettung die Angehörigen in aufreibende und kostspielige Gerichtsverfahren. Der Ausgang der Gerichtsverhandlungen ist oft ungewiss.


Währenddessen hat der Täter das System auf seiner Seite: Die Zurückweisung  des Antrags oder einer Klage ist für das Betreuungsgericht und auch für die Zivilgerichte müheloser als gründliche und zügige Ermittlungen, die die Wahrheit ans Licht bringen könnten. Verfahrensverschleppungen wirken sich leicht tödlich auf ein vulnerables Opfer aus, da es jeden Tag sterben kann womit das Verfahren ein Ende findet. Der Täter hat zudem Zugriff auf das Vermögen seines Opfers, was ihm die Mittel verschafft, sich jedwede Unterstützung einzukaufen.


Uns sind Fälle bekannt, in denen die Zurückweisung einer Klage durch das Gericht mit einem auffallend hohen Streitwert verknüpft wurde. Damit wird der Gang durch die Instanzen noch weiter erschwert und kostspieliger, denn der Streitwert bestimmt die Anwalts- und auch die Gerichtskosten. 


Die vulnerablen Opfer haben oft nicht mehr viel Zeit, wenn ihre Gesundheit in den falschen Händen sich ständig verschlechtert, sie mit dem Tod kämpfen und die Gerichtsentscheidung zu spät oder gar nicht mehr kommt.


Während die Angehörigen ihr eigenes Vermögen einsetzen, um die Gerichte zum Einschreiten zu bewegen, müssen sie die Kosten tragen, wenn sie den Prozess verlieren. Stellt sich dann aber das Urteil als falsch heraus und das Opfer ist doch ausgeplündert worden, wird der Angehörige dennoch für das nun  fehlende Vermögen herangezogen, wenn es für die Pflege nicht mehr reicht.


Damit geraten auch die eigene Vorsorge, die Rücklagen für den eigenen Lebensabend oder die Ausbildung der Kinder in Gefahr. Existenzen werden so über mehrere Generationen in einer Familie hinweg schwer beschädigt.


Der Vollmachtmissbrauch hat weitreichende Auswirkungen auf das Leben der Opfer, ihrer Angehörigen und Hinterbliebenen, die von finanziellen Verlusten über physische und psychische Gewalt bis hin zu existenziellen Bedrohungen reichen können. Vollmachtmissbrauch kann ganze Generationen in den Ruin treiben.

Share by: